Sektor Düsseldorf

Sektorbeschreibung

Der Sektor Düsseldorf ist Kontrollstelle für den unteren Luftraum im westlichen Nordrhein-Westfalen und stellt die Anflugkontrolle für die Flughäfen Düsseldorf, Mönchengladbach und Niederrhein sowie den NATO-Flugplatz Geilenkirchen. Der vertikale Zuständigkeitsbereich erstreckt sich von GND bis FL245. Davon ausgenommen sind die Geilenkirchen Vectoring Area mit limitierter Zuständigkeit bis FL105 und der östliche Teilbereich nahe des Flughafens Dortmund (EDLW), wo der Zuständigkeitsbereich nur von FL65 bis FL245 reicht. Unterhalb betreut hier der Sektor Hamm Flugbewegungen von/nach EDLW.
Neben An- und Abflügen zu den Verkehrsflughäfen im Sektor selbst bestimmen also auch vereinzelte  Durchflüge zu Flughäfen in den angrenzenden Sektoren das Verkehrsbild.

Radarübersicht

Eine Übersicht mit allen Level Assignments sowie Nützliches für die im Sektor liegenden Flughäfen kann hier abgerufen werden.

Anflüge

Die Anflugverfahren für den größten betreuten Flughafen Düsseldorf bringen einige Besonderheiten mit sich. Mangels Definition seperater Clearance Limits würden anfliegende Maschinen ohne gesonderte Freigabe nach dem Arrival Gate (DOMUX etc.) die STAR bis zum IAF abfliegen. Für den Regelbetrieb sind diese Back-up-Verfahren jedoch wenig geeignet. Je nach Verkehrsaufkommen sind demnach entsprechende Absprachen mit den umliegenden Sektoren anzuraten, die wahlweise die Freigabe der passenden RNAV-Transition oder eine Direktfreigabe über das Arrival Gate hinaus beinhalten. Die Koordinationsinitiative soll dabei vom Sektor Düsseldorf ausgehen, verfügt er über den besten Überblick des Verkehrsstroms aus allen Richtungen.

Anflüge mit Ziel Düsseldorf kreuzen Abflüge je nach aktiver Betriebsrichtung an unterschiedlichen Punkten. Hier wird primär vertikal separiert, Anflüge sind im Bereich des Kreuzungspunktes auf FL110 oder darüber zu halten. Die Übergabe an Düsseldorf Director erfolgt standardmäßig im Gegenanflug auf FL70. Bei Anwesenheit des Directors ist individuelle Koordination in Hinblick auf die Sequenzplanung unerlässlich.

Dortmund Area

Besondere Beachtung muss dem langen südlichen Gegenanflug der Pisten 23R/L geschenkt werden. Bedingt durch die Nähe zum Dortmunder Flughafen betreut hier der Düsseldorf Sektor den Luftraum nur oberhalb FL65. Flugzeuge müssen daher im Gegenanflug, falls die Transition komplett ausgeflogen werden sollte, auf FL70 gehalten werden. Es empfiehlt sich, den Endanflug in Hinblick auf die Limitierung im Empfangsbereich des Landekurssenders, (max. 25 nm) wann immer möglich, nicht länger als bis ca. 20 nm zu nutzen. Sollte sich ein Flugzeug unter FL65 befinden, muss der Baseturn jedenfalls vor dem RNAV-Wegpunkt DL409 erfolgen, da es ansonsten zur Luftraumverletzung und großem Konfliktpotenzial mit Abflügen aus Dortmund kommt.

Abflüge

Abflüge von Düsseldorf kreuzen je nach aktiver Betriebspiste und Abflugroute in einigen Fällen die Anflugstrecken. Hier wird eine vertikale Staffelung der Maschinen angestrebt, Abflüge werden demnach im Bereich des Kreuzungspunktes maximal auf FL100 geführt. Sektor Düsseldorf kann Abflügen Direktfreigaben zu den im Reiter „Level Assignments“ genannten Übergabepunkten (nicht zum Endpunkt der SID!) erteilen. Dabei muss jedoch sichergestellt werden, dass über die Abflugstrecken definierte Mindesthöhen bei den Zwischenwegpunkten eingehalten werden können (z.B. MODRU FL210 oder höher). Bei Abflügen Richtung Süden sei an den Zuständigkeitsbereich von Köln Arrival erinnert, welcher teilweise bis FL145 reicht (siehe Grafik im Reiter Übersicht).

Die Streckenführung für Flugbewegungen ab Niederrhein in südöstliche Richtung (ERKUM – MEVEL) generiert standardmäßig viele Extrameilen. Sofern es die Verkehrslage zulässt, ist hier eine Direktfreigabe nach Germinghausen VOR in Absprache mit dem Sektor Hamm anzustreben.

Nicht über die Betriebsabsprachen abgedeckte Profile werden einzeln mit dem angrenzenden Sektor koordiniert. Dies gilt insbesondere für Abflüge Geilenkirchen (siehe auch LoA Amsterdam – Langen) und Lokalflüge nach Dortmund, Münster oder Paderborn.

Geilenkirchen ETNG

Flugbewegungen von und nach Geilenkirchen Air Base werden von Sektor Düsseldorf betreut. Diese müssen immer mit dem für Beek Approach zuständigen Lotsen koordiniert werden (siehe LoA Amsterdam – Langen).

IFR Charts für Geilenkirchen gibt es hier. Die Karten findet man unter Veröffentlichungen in der Kategorie CENOR FLIP.

Niederrhein EDLV

Die Lage des Flughafens direkt an der niederländischen Staatsgrenze und in der Nähe zahlreicher niederländischer Sperr- und Übungsgebiete für die militärische Luftfahrt bringt die Besonderheit mit sich, dass Anflüge auf die Piste 09 mit dem für den angrenzenden niederländischen Sektor „Rapcon South“ zuständigen Lotsen einzeln koordiniert werden müssen. Wichtige Informationen hierzu sind auch dem LoA Amsterdam – Langen zu entnehmen. Abflüge von den Pisten 09 und 27 sowie Anflüge Piste 27 müssen nicht gesondert koordiniert werden.

Übergabe an den nächsten Sektor

Die Übergabe an die Nachbarsektoren erfolgt gemäß der Angaben im Tab „Level Assignments“. Dort nicht genannte Profile werden individuell koordiniert. Für Verkehr auf Strecke gelten in Bezug auf die zu benutzenden Flugflächen die Spezifikationen der Luftstraßen bzw. DCT-Segmente. Daraus ergibt sich die Übergabe anhand rechts stehender Tabelle.

Arrival

In Anwesenheit der sekundären Position EDDL_APP übernimmt dieser alle Anflüge auf Düsseldorf (EDDL). Abflüge von Düsseldorf (EDDL) sowie An-/Abflüge von Mönchengladbach (EDLN) und Niederrhein (EDLV) verbleiben in der Zuständigkeit der primären Position EDGG_DLD_CTR.

Director

Düsseldorf Director ist für das Einsortieren der Anflüge in den Endanflug verantwortlich.

Der Verkehr wird von Sektor Düsseldorf so geführt, dass er im Gegenanflug entlang der Transition auf FL70 an den Director übergeben wird. Die Sequenzplanung erfolgt in enger Absprache mit dem Pickup Lotsen. Durchgehende Koordination ist hier unerlässlich.

Parallelbahnsystem

In Düsseldorf sind keine Parallelanflüge möglich. Das heißt, es gibt keinen Unterschied in der Staffelung anfliegenden Verkehrs, egal ob dieser nur auf eine Piste oder auf beide verteilt anfliegt. Es empfiehlt sich daher, im Falle eines größeren Verkehrsaufkommens in Absprache zwischen Platz- und Anflugkontrolle nur die nördliche Piste für Landungen zu verwenden, um Verzögerungen für Abflüge von der Südbahn gering zu halten.

ILS-Frequenzen

Da sich in der Vergangenheit vereinzelt ILS Frequenzen geändert haben, gibt es manchmal Probleme bei Piloten das ILS zu empfangen. Als Hilfestellung findet ihr in der folgenden Tabelle die gängigen Frequenzen.

Sektorteilung

Es besteht die Möglichkeit den Sektor Düsseldorf in Arrival (EDDL_APP) und Departure (EDGG_DLD_CTR) zu teilen. Düsseldorf Arrival übernimmt dabei ausschließlich die Betreuung von Anflügen EDDL. Vertikal ist Arrival (EDDL_APP) maximal bis FL155 zuständig.

Durchflüge

Zu erwarten ist vor allem Verkehr von und nach Dortmund, Münster und Paderborn sowie zu den Flughäfen im angrenzenden BeNeLux. Für nahezu alle Durchflüge sind die Übergabekonditionen bereits über Betriebsabsprachen geregelt (siehe Grafische LoA und den Tab „Level Assignments“). Wegen des stellenweise sehr hohen Konfliktpotenzials sind nicht alle Maschinen „on contact“ released. Profile nach Eindhoven (EHEH) und Maastricht (EHBK) müssen zugunsten der Kapazität auf anderen Strecken sehr ineffizient geplant werden. Hier ist in Zeiten geringeren Verkehrsaufkommens eine Optimierung des lateralen und vertikalen Flugpfades in Zusammenarbeit mit dem Hamm Sektor anzuraten.
Auch Durchflüge im unteren Luftraum von Amsterdam nach Frankfurt über T150 LIPMI sind zu erwarten.